Um es gleich vornweg zu schicken: Die Konzertbesucher waren überrascht, aus wie vielen beweglichen Teilen so eine Konzertharfe besteht. Wann hat man auch schon mal Gelegenheit, ein Meisterinstrument aus der Nähe zu sehen und sogar mit einer Harfistin sprechen zu können? 64 Saiten, dazu sechs Pedale mit jeweils drei Stellungen. Man ahnt vage die Vielfalt der Klänge, die so ein schwergewichtiges Instrument zu erzeugen vermag.
Dargeboten wurden Werke von bekannten Komponisten wie Debussy und Satie bis hin zu zeitgenössischen und wohl nur Kennern bekannten Autoren. Der Größenunterschied zwischen Flöte und Harfe mag suggerieren, daß Letztere der Flöte die Schau stehlen könnte. Mitnichten! Die beiden Musikerinnen harmonierten ganz vorzüglich miteinander. Viele der Stücke erlaubten es ihnen, sich gegenseitig Themen zuzuspielen, die aufgegriffen und musikalisch entwickelt wurden. Die Künstlerinnen hatten sichtlich Spaß an ihrer Musik. Auch in ihren Solostücken brillierten beide mit technisch sauberem und ausdrucksvoll vorgetragenen Spiel.
Diese Freude an der Musik übertrug sich auf das Publikum – die Kirche war gut gefüllt – und führte wirklich zu der durch den Titel der Veranstaltung suggerierten farbenfrohen und phantasiereichen Malerei mit Instrumenten.