Die Bewohner von Ludorf, Zielow und Gneve stehen bald ohne zeitgemäße Internetverbindung da. Dazu gibt es nun einige neue Informationen. Auf Anfragen eines engagierten Südmüritzer Bürgers gab der Breitband-Anbieter schnell-im-netz.de GmbH & Co. KG (kurz: SIN) folgende Auskunft.
- Derzeit habe SIN etwa 60 Kunden in der Gemeinde Südmüritz und 300 Kunden insgesamt in Mecklenburg-Vorpommern.
- Die wirtschaftliche Lücke für den Betrieb des Netzes im M/V belaufe sich insgesamt auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag pro Monat.
- Ca. 2.000 € davon sind die monatlichen Kosten für die Versorgung von Ludorf (Mieten für die Funkstrecke und das Telekomnetz in den Ortsteilen)
- Etwaige Lizenzabgaben an die Bundesnetzagentur (BNA) o.Ä. gäbe es nicht.
- Vor zwei Jahren wurde das Funkmodul am Turm Woldzegarten für kostenintensiv modernisiert, um Bandbreiten bis zu 500 MBit/s zu ermöglichen. Die Infrastruktur sei damit für die Zukunft gerüstet.
- Hauptgrund für den Rückzug von SIN sei, dass die verwendeten Funkfrequenzen im Zuge des 5G-Mobilfunkausbaus nicht weiter benutzt werden können. Die Weiterentwicklung von WiMAX wurde eingestellt und LTE (5G) benutzt nun dieselben Frequenzen.
- Umbau der Funktechnik und Weiterbetrieb durch andere Provider seien technisch prinzipiell möglich. Versuche seitens SIN, einen Nachfolger zu finden, seien allerdings gescheitert.
- Der Zeitpunkt der Abschaltung (01.09.2020) sei durch das Ende des Vertrages mit der DFMG (Deutsche Funkmastgesellschaft), die den Sender in Woldzegarten betreibt, definiert.
Das Gespräch mit Stephan Hager, Geschäftsführer von SIN, wurde geführt von Torsten Megow, der 2011 als Gemeindevertreter die Breitbandanbindung begleitete, als der Provider seinen Betrieb in der Gemeinde aufgenommen hatte.
Interessant wäre noch zu wissen, was der Bürgermeister dazu sagt und ob es Lösungsvorschläge gibt. Heute, zu Zeiten des Home-Office ist eine schnelle DSL Verbindung nicht wegzudenken.
Weiterhin frage ich mich, ob der Verkauf auch für regioniale Anbieter, wie bspw. Fitflat aus Neubrandenburg, ersichtlich war. Da diese sich aktuell auch erweitern.