Am Freitag, dem 08.03.2019, sind ca. 60 Ludorfer, Zielower und Gnever Bürger zusammengekommen, um über die geplante Fusion ihrer Gemeinde zu diskutieren.
Matthias Mahnke, Leiter des Amts für Finanzen im Amt Röbel-Müritz, machte zunächst die finanzielle Ausgangslage der Gemeinde deutlich. Er wies darauf hin, dass Ludorf seine Rücklagen in naher Zukunft aufgebraucht haben werde und auf ein Minus im Haushalt zusteuere. Er zählte dann noch einige andere Gründe auf, die für eine Fusion mit der Nachbargemeinde sprechen würden (siehe Gemeinde-Leitbildgesetz)
Manfred Pitann, ehrenamtlicher Vorsteher des Amt Röbel-Müritz, war ebenfalls anwesend. Als Bürgermeister von Zepkow, kam er auch als Vertreter einer Gemeinde, die gerade eine Fusion erfolgreich hinter sich gebracht hatte (siehe Nordkurier). Er wies auf die überwiegend positiven Erfahrungen hin, die seine Gemeinde damit gemacht habe.
Im Verlauf des Abends hatten die anwesenden Bürger dann die Gelegenheit ihre Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Es wurde vor allem die plötzliche Eile kritisiert, mit der die Gemeindevertretung die Fusion mit Vipperow vorantreibe. Viele fühlten sich überrumpelt, vor allem da eine Gemeindefusion noch im letzten Jahr abgelehnt worden sei. Außerdem wurde mehrmals hinterfragt, warum nicht an Röbel/Müritz als Partner für eine Fusion gedacht wurde.
Bürgermeister Bau begründete die plötzliche Entscheidung damit, dass sich die Umstände geändert hätten, da die vom Land in Aussicht gestellte Fusionsprämie verdoppelt worden wäre. Mahnke wies zudem darauf hin, dass Ludorf, in einer vom Landkreis angeforderten Selbsteinschätzung zur Zukunftsfähigkeit, zu schlecht abgeschnitten habe. Eine Zwangseingemeindung in naher Zukunft sei nicht mehr auszuschließen und müsse jetzt schnell abgewendet werden.
Die Fusion mit Röbel/Müritz sei deswegen kein Thema, weil hier die Fristen für Verhandlungen bereits nicht mehr einzuhalten seien. Zudem sehe man in Vipperow aufgrund der vergleichbaren Größe einen besseren Partner. Es wurde auch betont, dass es sich bei einem Zusammenschluss mit Röbel nicht mehr um eine Fusion zweier gleichberechtigter Partner, sondern um eine Eingemeindung handeln würde.
Die Gemeindeverteter von Vipperow waren an diesem Abend auch anwesend und sprachen sich für eine Fusion mit der Ludorfer Gemeinde aus. Man warte jedoch noch auf die Ergebnisse einer noch durchzuführenden Bürgerbefragung.
Auch Ludorfs Gemeindevertetung werde nun eine Bürgerbefragung durchführen und deren Ergebnisse in der Entscheidungsfindung berücksichtigen.