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Gesicherte Erkenntnisse, Sagen und Legenden zur Vipperower Burgwallinsel

Vipperow wird im Jahr 2023 auf 845 Jahre Geschichte zurückblicken. Am 4. November 2022 präsentierte Jens Ulrich vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege in einem Vortrag im Dorfgemeinschaftshaus u.a. Neufunde, die nach der Wasserspiegelabsenkung im Dürrejahr 2018 ans Tageslicht kamen.                                                                           

Der Wasserstand der „Kleinen Müritz“ muß am Ende des 10. Jahrhunderts um mindestens 1,5 bis 2,0 m tiefer gelegen haben. Demnach war die Insel zur Slawenzeit größer. Die Fälljahre der untersuchten Hölzer reichen vom Jahr 984 bis ins Jahr 1100. Das heißt, die Burg hat nach dem erfolgreichen Slawenaufstand 983 mindestens noch 120 Jahre lang bestanden.   

Urkundlich wird Vipperow erstmals 1178 in der Urkunde Papst Alexanders III. zur Bestätigung des Bistums Schwerin, als „Land Vipperow“ (terra veprowe) genannt. Vipperow gehörte zu den Hauptburgen im Land Müritz, die aber nachweisbar um 1200 bereits zerstört war. 

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Büchersegen für Ludorf

Manfred Achtenhagen staunte nicht schlecht über einen Besuch der besonderen Art, der sich in der Vorweihnachtszeit ereignete. Ein Mann namens Hans-Heinrich Steinbek klingelte an der Tür des Gutshauses und trat ein, um seine außergewöhnliche Geschichte zu erzählen.

Sie handelt von seinem Vater, eigentlich ein Röbeler, der zu Kriegsende als Bürgermeister in Ludorf eingesetzt war. Im Mai 1945 beobachtete er eine Szene, die ihn stark berührte. Russische Soldaten, die damals das Dorf besetzen, plünderten das Gutshaus. Sie entsorgten, was sie nicht brauchen konnten, unter anderem die Bibliothek des alten Gutsherrn, der kurz zuvor verstorben war. Einige Hundert Bücher landeten so auf dem Misthaufen. Als gelernter Buchdrucker konnte der Bürgermeister das nicht ertragen und rettete heimlich so viele Bücher, wie er nur konnte.

Viele Jahre blieben die Bücher dann in seinem Besitz und als er starb, gingen sie an seine Kinder über, denen er die Geschichte oft erzählt hatte.

72 Jahre nachdem sich die Geschichte zugetragen hatte, beschlossen sie, es sei an der Zeit, die geretteten Bücher nach Ludorf zurück zu bringen, zurück in die Bibliothek des Gutshauses, wo sie einst standen, zu Manfred Achtenhagen, auch ein Bücherliebhaber, der die Bibliothek heute pflegt.

Am Tag der Übergabe war dann sogar ein Kamerateam vom NDR zugegen, um von dem besonderen Ereignis zu berichten. Die Ludorferin Christa Hempel, die noch Sütterlin lesen kann, kam ins Gutshaus, um feierlich ein paar Sätze aus einem alten Tagebuch der Gutsfamilie vorzulesen. Manfred Achtenhagen bedankte sich für die Rückgabe und verkündete, dass er die Bücher nun zuerst sichten wolle, um sie dann wieder ordentlich in die Bibliothek einzusortieren.

Das „Winter-Wunder“ 1946 im Wald von Ludorf

Am 25. August 1945 kam eine junge Mutter, Ella Steger geb. Guddat, mit vier Kindern, das jüngste Mädchen Renate, gerade mal drei Jahre alt, aus Ostpreussen nach Ludorf an die Müritz. Ein langer und beschwerlicher Leidensweg lag hinter ihnen auf der Flucht aus ihrem Heimatort Goldap in Ostpreussen nach Ludorf.

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