Ludorf und der Maler Philipp Otto Runge

Was mag das altehrwürdige Ludorfer Gutshaus mit dem Maler der Romantik Philipp Otto Runge zu tun haben? Nun, die Familie Runge war jahrelang ziemlich eng mit dem Gutshaus an der Müritz verbunden.

Anfang des 19. Jahrhunderts geriet das Ludorfer Gut, durch die anhaltende schwere Krankheit des Oberhauptmanns Adam Ernst von Knuth, in große wirtschaftliche Schwierigkeiten. Um weiteren Schaden, besonders für den minderjährigen Erben Joseph Ernst v. Knuth, abzuwenden wurde der benachbarte Gutsherr, der Baron von Hammerstein auf Retzow, als Vormund eingesetzt. Dieser suchte und fand einen Pächter für Ludorf. Dieser Pächter war der tüchtige Landwirt David Joachim Runge, der Bruder des berühmten Malers. Für die nächsten 12 langen Jahre war Ludorf darauf hin eng mit der Familie verbunden. Die beiden Söhne des Malers, Bernhard Gustav Ludwig Runge (geb. 1809) und Philipp Otto Runge (gleichen Namens und einen Tag nach dem Tode des Vaters geboren!) wuchsen im Ludorfer Gutshaus auf.

Christine, die Tochter Philipp Otto Runges Schwester Ilsabe Dorothea hat am 14.10.1812 in Ludorf (in der eigentümlichen und weithin bekannten Ludorfer Oktogonkirche) geheiratet. Die von Philipp Otto Runge 1806/07 gemalte 16-jährige Nichte Wilhelmine Sophia Helwig, ihr Bildnis Öl auf Leinwand, 116 x 91 cm hängt heute im Pommerschen Landesmuseum, war häufig bei ihrem Onkel in Ludorf zu Besuch. 6 der 13! Kinder des Bruders von Philipp Otto Runges kamen im Ludorfer Gutshaus zur Welt.